Siedlung Wilhelmsruh
Köln, Bonner Straße und Rheinsteinstraße




Die einst weit vor der Stadt gelegene Siedlung geht auf eine Stiftung der Familie vom Rath zurück. Die musterhafte Anlage wurde für die Arbeiter ihrer Zuckerfabrik von den Architekten Gerhard Sardemann und Scherz zwischen 1888-1902 errichtet. Im rechten Winkel zur Bonner Straße liegen heute insgesamt vier parallele Häuserzeilen. Die meist aus fünf zweigeschossigen Häusern bestehenden Zeilen enthielten jeweils mehrere Wohnungen. An der einen Seite waren ihnen Nutzgärten vorgelagert, an der anderen trennte sie ein Hof von Stall- und Sanitärgebäuden. Spiegelbildlich schließt sich die nächste Zeile an. Die Häuser sind lebhaft in gelbem und rotem Backstein gestaltet und besitzen Mittel- und Eckrisalite, die zum Teil noch übergiebelt sind. An der Bonner Straße war ein zentrales Verwaltungsgebäude geplant (hier heute ein Bau von 1986), seitlich eine Kleinkinderschule. Tore sollten die ganze Anlage, die ursprünglich erheblich größer geplant war, nach außen abschirmen. Die im Besitz der Stadt befindliche Siedlung wurde in den 1980er Jahren sorgfältig saniert. (Alexander Kierdorf)